Der Rottenburger Ortsverband der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk feiert dieses Jahr sein 70jähriges Bestehen. Und dieses stolze Jubiläum würdigten wir mit einem kurzweiligen Festakt am 5. April in der Rottenburger Festhalle.
Unser Ortsbeauftragter Andreas Schöneberger eröffnete den offiziellen Teil mit einer kurzen Begrüßung der Anwesenden.
Danach folgten die Grußworte. Regierungspräsident (und ehemaliger Rottenburger Oberbürgermeister) Klaus Tappeser verwies auf die regionale Verwurzelung unseres OVs, den guten Klang in der Heimatstadt und auf das „Comeback“ des Zivil- und Bevölkerungsschutzes in der jüngsten Vergangenheit. Oberbürgermeister Stephan Neher erinnerte an den gemeinsamen Besuch im Kanzleramt 2019 anlässlich der Aufstellung eines Weihnachtsbaums aus dem Stadtwald. Landrat Joachim Walter wünschte uns wie seine beiden Vorredner eine erfolgreiche Zukunft und wies darauf in, dass das 70er-Schild im Veranstaltungslogo keine Begrenzung sein sollte.
Anschließend blickte Andreas Schöneberger auf die vergangenen Dekaden aus der Perspektive des Ortsverbandes zurück, angefangen mit der Technischen Nothilfe zu Zeiten der Weimarer Republik und der Gründung des THWs auf Bundes- und Ortsebene 1950 bzw. 1954.
Schlaglichtartig präsentierte er die nicht immer erfreulichen Höhepunkte aus 70 Jahren OV-Geschichte, beginnend mit einem Jahrhunderthochwasser am Neckar 1955, dem Erdbeben in Albstadt (1.200 Einsatzstunden!), dem Bezug des Rettungszentrums in der Sülchenstraße 1980 und der Hilfe für die ehemalige Sowjetunion zu Beginn der 1990er (garniert mit einer launigen Anekdote von unserem ehemaligen Ortsbeauftragten Peter Wagner sen.). Es folgte eine heute eher befremdlich anmutende Durststrecke im Thema Zivilschutz während der 1990er. Unsere aktuelle Unterkunft im Lauberbühl, das ehemalige Warnamt, bezogen wir 1997 und begannen dann mit dem dreijährigen Ausbau.
Dem folgten Einsätze nach dem verheerenden Orkan Lothar 1999 (einschließlich Aufbau einer Stromversorgung in Frankreich) sowie beim Elbhochwasser 2013 in Magdeburg, bei dem unsere Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen ihre Abpumpkapazität von 30 Kubikmeter pro Stunde zum Einsatz brachte. 2021 waren dann Rottenburger OVler beim Aufbau eines gigantisch großen Bereitstellungsraumes und im Rahmen der psychoszialen Notfallversorgung bei der „Mutter aller THW-Einsätze“ nach den furchtbaren Fluten im Ahrtal beteiligt.
Im Anschluss geehrt wurden
..Jürgen Brändle (nachträglich) für seine 60jährige Mitgliedschaft im THW. Jürgen Brändle war lange Jahre als Zugführer für den Erfolg der Einsätze des Ortsverbandes verantwortlich.
...Peter Wagner für seine 69jährige Mitgliedschaft im THW. Peter Wagner war nicht nur für lange Zeit Ortsbeauftragter sondern auch, wie oben erwähnt, mehrfach im Auftrag des THW im Ausland.
...Johannes Hahn. Er erhielt in Anerkennung seiner Leistungen für das THW das Ehrenabzeichen in Bronze. Johannes Hahn war und ist in vielen Funktionen für den Ortsverband tätig, nicht nur bei Einsätzen im In- und Ausland sondern auch in Stabsfunktionen (Sicherheits- und Ortsbeauftragter sowie Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit).
...Uwe Wellhäußer. Er erhielt in Anerkennung seiner Leistungen für das THW das Ehrenabzeichen in Silber. Uwe Wellhäußer ist seit einigen Jahren für den Ortsverband als Schirrmeister für den Fahrzeugpark und das Equipment zuständig. Zuvor prägte er viele Jahr als Ortsjugendbeauftragter ganze Generationen von Helfern und führte den Nachwuchs an künftige Aufgaben heran. Für das THW war er bei zahlreichen Einsätzen im In- und Ausland dabei.
Die Überreichung der beiden Ehrenabzeichen erfolgte durch unseren Landesbeauftragten Dietmar Löffler.
Neben zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung sowie Abordnungen von befreundeten Hilfsorganisationen aus der Blaulichtfamilie, wie Feuerwehr, Polizei, Malteser Hilfsdienst, Deutschem Roten Kreuz und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, begrüßten wir auch Vertreter anderer THW-Dienststellen und Ortsverbände.
Bevor es zum gemütlichen Teil bei einem reichhaltigen warmen Büffet ging, gab es noch Präsente, so eine individuell gestaltete Wanduhr von den Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Rottenburg und die Verpflegung für einen gemütlichen Abend von befreundeten Ortsverbänden aus unserem Regionalbereich.
Der offizielle Teil wurde musikalisch umrahmt vom Duo Lemaître (Benjamin Geggus (Gesang und Gitarre) und Ansgar Schwarzer (Geige), unterstützt von Elisabeth Mergenthaler (Kontrabass)).
Wir danken herzlichst allen unseren Gästen für ihren Besuch, die Reden und die Geschenke, sowie allen Helfern inner- und außerhalb des OVs für das gute Gelingen dieses besonderen Abends.
PS: Das war's noch nicht mit dem Jubiläumsjahr. Am ersten Mai geht es mit der traditionellen Hocketse weiter - mehr Infos dazu auf unserer Homepage. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Text: Claus Keller; Redaktion Text: Sarin Geske, Philipp Kopp und Andreas Schöneberger
